Ich habe mich immer für vieles interessiert, Natur im weitesten Sinne, Kunst und Kultur, Sprache, und Denken. Damit sind auch Philosophie und Politik nie weit.
Natur ist für mich große Inspiration und Vorbild zugleich, in der alles organisch ineinandergreift, Wachstum seine Zeit braucht, und die sie sich nimmt. In der wenig zu geschehen scheint aber die ständige Überfülle herrscht wenn man sie nur lässt.
Erst sah es so aus, als würde ich Naturwissenschaftler werden, es war einfach das Feld, mir dem ich mich anfangs am meisten beschäftigt habe. Aber das große Feld der Kultur hat mich dann doch zu sehr fasziniert, als daß ich es hätte links liegen lassen können. Die Wahrnehmung der Welt und ihre Deutung durch die Kunst lassen ganz andere Dinge wirken, als die naturwissenschaftliche Herangehensweise mit ihrer empirischen Untersuchung. Sprache einerseits und Versuch andererseits. Immer schon allumfassendes System hier und begrenzte Analyse dort wenn man so will.
Also habe ich zwar mit dem Biologiestudium angefangen, bin aber schießlich über Musikwissenschaft, Kunstgeschichte, Völkerkunde und Fotografie bei der Architektur gelandet.
Aber auch hier steht für mich der Fokus darauf, mit der Natur, also mit natürlichen Materialien, mit den klimatischen Gegebenheiten zu arbeiten und die technischen Möglichkeiten der Energienutzung und -Schonung ein zu beziehen. Und, auch das ist mir wichtig, künstlerisch und intellektuell, den Ort für ein Bauvorhaben mit ein zu beziehen, und für Menschen als fühlende empfindsame Wesen zu entwerfen und zu bauen.
1991bis 1993
Biologiestudium,Justus-Liebig-Universität Gießen
1993bis 1997
MagisterstudiumKunstgeschichte, Musikwissenschaft, Völkerkunde, UniversitätKöln
Teilnahmean Fotografie, Kunsttheorie, Freihandzeichnen der PädagogischenFakultät
1997bis 2006
Architekturstudium,TU Dresden
2002,2003
Tutor am Lehrstuhl für Architekturtheorie bei Prof. Hahn und
Redakteurder architekturtheoretischen Zeitschrift Ausdruck und Gebrauch,Hrsg. Prof. Hahn
2006 - 2023
Zusammenarbeit mit verschiedenen Architekturbüros in
Berlin, München, New York
Im Moment fange ich wieder an, mich fotografisch mehr der Natur zuzuwenden. Sie ist einzige durchgängige Wohltat in meinem Leben. Ihre Gefährdung treibt mich um so mehr um.
Mirko Petzold
Architekt, Fotograf, Objektdesigner